είμαι (ich bin, Verb)

είμαι (ich bin, Verb) ist die neugriechische Entsprechung für das Verb sein, das in beiden Sprachen unregelmäßig ist. In unten stehender Tabelle sind die Präsensformen aufgelistet:

Was Deutschsprachigen hier gleich auffallen wird ist, dass die Subjektformen der Personalpronomen im Griechischen (im Gegensatz zum Deutschen) beim Verb nicht gesetzt werden.Die Endung –μαι genügt nämlich um anzugeben, dass das Subjekt die 1. Person Sing. ist (ich), während die Endung μαστε die 1. Person Plural (wir) und ναι die 3. Person, Sing. oder Plural, bezeichnet (er/sie/es; sie); im Allgemeinen wird durch den Zusammenhang klar, ob hier Sing. oder Plural gemeint ist.Die 2. Person Plural (hier είστε) dient zugleich als Höflichkeitsform (entsprechend unserem Sie sind).Das Neugriechische hat keinen Infinitiv (z. B. sein, haben). Zu beachten ist daher, dass deshalb die Verben in Lehrbüchern und Wörterbüchern immer in der 1. Person Sing. Des Präsens  (der ich-Form) angegeben werden (z. B. είμαι, eigentlich ich bin)

Singular Plural
είμαι ich bin είμαστε wir sind
είσαι du bist είστε ihr seid / Sie sind
είναι er/sie/es ist είναι sie sind

Γεια σας

Γεια σας (wörtlich Gesundheit euch/Ihnen) und χαίρετε (wörtlich freuen Sie sich!) sind zwei sehr übliche Begrüßungsformeln, aber können auch beim Abschied verwendet werden; beides bedeutet also nicht nur guten Tag sondern auch auf Wiedersehen. Χαίρετε ist recht förmlich und unter Freunden nicht üblich.

Satzintonation

Satzintonation: In der griechischen Sprache kommen teilweise andere Satzzeichen wie gewohnt zur Anwendung. Das auffälligste ist hier das Fragezeichen (?), das in Griechisch wie unser Semikolon (;) aussieht, aber das griechische Fragezeichen darstellt. Das was wir als Semikolon (;) darstellen ist im Griechischen ein hochgestellter Punkt (·) – mit der Taste q zu erreichen, wenn die griechische Tastatur aktiviert ist.

Für Fragesätze verwendet das Griechische eine steigende Intonation zum Satz-Ende hin. Im Gegensatz dazu kommt bei Antworten auf Fragen eine fallende Intonation zum Satz-Ende hin zur Anwendung. Im Gegensatz zur deutschen Sprache kann man für Fragen im Griechischen genau dieselbe Wortstellung anwenden wie bei der Aussage. Es deutet dann nur der steigende Ton der Stimme zum Satzende hin dem Hörer an, dass er etwas gefragt wird.

Buchstabenverbindungen:

Buchstabenverbindungen: Es gibt Buchstaben, die dann, wenn sie in Verbindung mit bestimmten anderen Buchstaben auftreten, in besonderer Weise ausgesprochen werden.

Die Verbindung αυ wird vor stimmlosen Konsonanten (θ, κ, ξ, π, σ, τ, φ, χ, ψ) wie af z. B. im deutschen Krαft ausgesprochen, νοr allen anderen Konsonanten und Vokalen dagegen wie av im deutschen bravo. Entsprechend wird ευ je nach dem, was für ein Laut folgt, entweder wie ef z.B. im deutschen Heft oder wie ev z. B. im deutschen Revier ausgesprochen.

Die Verbindung γγ kommt nur im Wortinneren vor und wird etwa wie ng z. B. ίm deutschen Angelika ausgesprochen, doch wird anders als im Deutschen dabei das g deutlich ausgesprochen.

Die Buchstabenverbindung γκ  wird  ebenso wie γγ ausgesprochen, wenn sic im Wortinneren vorkommt. Sie findet sich aber auch am Wortanfang; dann wird sie wie deutsches g ausgesprochen, aber etwas weicher.

Die Buchstabenverbindung kommt ebenfalls nur im Wortinneren vor. Der Laut, den sie bezeichnet, besteht aus demselben Laut, wie bei γγ beschrieben, gefolgt jedoch νοn dem durch χ dargestellten Laut.

Die Buchstabenverbindung μπ wird am Anfang eines Wortes wie deutsches b ausgesprochen, aber etwas weicher. Im Wortinneren wird es gewöhnlich als mb wie ίm deutschen Hαmburg gesprochen, bei einigen Wörtern (νοr allem Fremd- und Lehnwörtern) dagegen ebenfalls wie weiches b.

Die Buchstabenverbindung ντ wird am Wortanfang wιe deutsches d ausgesprochen, aber etwas weicher. Im Wortinneren entspricht es einem deutschen nd wie in Ende, aber auch wird es besonders ίπ Fremd- und Lehnwörtern wie weiches d ausgesprochen.

Die Buchstabenverbindung τσ entspricht dem deutschen tz oder z wie in Ritze oder Ziege.

Die Buchstabenverbindung τζ entspricht einer im Deutschen nicht vorkommenden Lautkombination ds.

Im Griechischen gibt es im Gegensatz zum Deutschen eine ganze Reihe von Wörtern, die mit dieser Lautkombination beginnen, z. B. τζάμι, τζίτζικας.

Konsonanten

Konsonanten: Normalerweise werden auch die griechischen Konsonanten im Alphabet und in Wörterbüchern alphabetisch angeordnet, hier dagegen sind sie je nach den Schwierigkeiten, die sie bei der Aussprache machen können, gruppiert.

Die Buchstaben: β, ζ, λ, μ, ν, φ machen keine besonderen Schwierigkeiten, da sie in etwa den deutschen Lauten w wie in Wein, s wie in Hase, l wie in Liebe, m wie ίn Mensch, n wie in Nacht und f wie in Feuer entsprechen. Man darf dabei nur nicht vergessen, dass β den Laut w (und nicht b) sowie ζ den stimmhaften Laut s (und nicht ts) bezeichnet.

Die Buchstaben: δ und θ bezeichnen zwei im Deutschen nicht existierende Lispellaute, bei welchen die Zunge die Vorderkante der oberen Schneidezähne berührt. Dabei bezeichnet δ den stimmhaften Lispellaut, entsprechend dem englischen stimmhaften th wie in the, θ bezeichnet dagegen den stimmlosen Lispellaut, entsprechend dem englischen stimmlosen th wie in thanks.

Die Buchstaben: ξ und ψ sind Doppelkonsonanten, deren Aussprache keine besonderen Schwierigkeiten macht. ξ bezeichnet die dem deutschen Buchstaben x entsprechende Konsonantenverbindung k + s wie in boxen, ψ die Konsonantenverbindung p + s wie in Drops. Es gibt eine ganze Reihe griechischer Wörter, die mit einem dieser Doppelkonsonanten beginnen, z. B. ξέρω, ψηλός.

Die Buchstaben: π und τ entsprechen etwa den deutschen Lauten p und t, werden aber weniger explosiv und ohne die im Deutschen ϋbliche Behauchung ausgesprochen, also etwa wie im französischen prune oder terre.

Der Buchstabe κ kommt vordunklen Vokalen (α, ο, υ) sowie νοr anderen Konsonanten der Aussprache des deutschen k wie in Kompaβ nahe, wird aber wieder wie ρ und τ ohne Behauchung gesprochen. Vor hellen Vokalen (e, i) wird κweiter oben am Gaumen ausgesprochen, und es klingt dabei ein ganz leichter j-Laut mit.

Der Buchstabe ρ wird als Zungen -r ausgesprochen, wobei die Zunge an der Basis der oberen Schneidezähne liegt. Es ähnelt dem r in süddeutschen Dialekten.

Der Buchstabe σ wird in den meisten Fällen wie das deutsches scharfe β (ss) ausgesprochen, νοr stimmhaften Konsonanten aber wie ζ, also stimmhaft wie z. B. in κόσμος oder σβήνω. In der Kleinschrift wird am Ende dεs Wortes ς geschrieben.

Für den Buchstaben y gibt es zwei νerschiedene Aussprachemöglichkeiten: Folgt ihm ein e- oder i- Laut (also ε, αι οder η, ι, οι, ει, υι), wird es wie ein deutsches j wie z. B. in Joch ausgesprochen. Vor einem α-, ο- oder u- Laut oder einem Konsonanten dagegen bezeichnet es einen im Deutschen unbekannten, zwischen g und dem deutschen Zäpfchen -r liegenden Laut.

Auch der Buchstabe χ wird auf zwei νerschiedene Weisen ausgesprochen: Folgt ihm ein e- oder i- Laut, entspricht es dem deutschen ch wie z.B. in ich; folgt dagegen ein α-, ο- oder u- Laut oder ein Konsonant, entspricht es einem deutschen ch wie in Bach. alsο χύμα, χέρι, aber χάνω, έχω, χρήμα. Bitte auch darauf zu achten, dass die Aussprache des deutschen ch durch die Klangfarbe des vorhergehenden Vokals bestimmt wird, im Griechischen dagegen ist es umgekehrt der auf χ folgende Vokal bestimmt hier die Aussprache.

Vokale und Diphthonge

Vokale und Diphthonge Es gibt im Griechischen nur fünf Vokale. Ihre Aussprache macht keine Schwierigkeiten; sie entsprechen den im Deutschen durch die Buchstaben a, e, i, o, u bezeichneten Laute. Man muß nur darauf achten, dass es im Griechischen nicht wie im Deutschen einen Unterschied zwischen kurzen und langen Vokalen gibt (z. B. Schlaf – schlaff, Beet – Bett), sondern alle Vokale sind kurz. Nur wenn ein Vokal betont ist, wird er etwa halblang, aber niemals so lang wie ein deutscher Langvokal ausgesprochen.

Das Doppelzeichen αι wird genauso wie e ausgesprochen, nämlich als kurzer, offener Laut etwa wie im deutschen Pelz, niemals wie in Weg oder Segen.

Zu beachten ist auch, dass die Buchstaben ι, η, υ und die Doppelzeichen οι, ει, υι (dieses υι ist sehr altertümlich und in moderner Schreibweise nur selten anzutreffen) alle genau denselben Laut bezeichnen, nämlich den kurzen und geschlossenen i-Laut wie im deutschen Militär.

Die Buchstaben ο und ω bezeichnen denselben Laut, nämlich den kurzen, offeneren o-Laut wie im deutschen Ochse, niemals einen geschlossenen und langen Laut wie im deutschen Boot.

Die griechischen Diphthonge οϊ und αϊ werden entweder mit einem Trema (zwei Pünktchen) über dem ι oder, wenn der Diphthong betont ist, mit einem Akzent auf dem ersten Vokal der Gruppe geschrieben: όι, άι.

Wichtig: οι und αι ohne Trema oder mit einem Akzent auf dem zweiten Vokal der Gruppe, dem ι, werden genau wie ι bzw. ε ausgesprochen. Dagegen werden οη und αη immer, ob sie nun einen Akzent tragen oder nicht, als Diphthong ausgesprochen.

Die Doppelzeichen οϊ und οη und auf der anderen Seite αί und αη bezeichnen denselben Laut. Sie entsprechen etwa den deutschen Lauten wie in Heu bzw. Mai.

Das Doppelzeichen ου wird als u etwa wie im deutschen Wort Humor ausgesprochen.

Wenn ein unbetonter i-Laut (η, ι, υ, ει, οι) vor einem anderen Vokal steht, wird er bei Wörtern, die nicht der Sphäre der Katharevusa angehören, in der Regel zusammen mit dem folgenden Vokal einsilbig ausgesprochen; der i-Laut wird zum Halbvokal. Beispiel in γεια σου

Erklärung: Diphthong, δίφθογγος = aus zwei Vokalen gebildeter Laut; Doppellaut, Doppelvokal.

Το Αλφάβητο, das Alphabet

Το Αλφάβητο,  das Alphabet Sehr wichtig ist es, sich aus einem der gängigen Griechisch-Kurse mit Tonträger das griechische Alphabet genau und konzentriert anzuhören, bis die Aussprache der einzelnen Buchstaben selbstverständlich ist. Eine kleine Übersicht auf DIN A4 „Das neugriechische Alphabet“ auch mit Angabe der handschriftlichen Darstellung kann von meiner Seite als PDF herunter geladen werden. Aus meiner Erfahrung erscheint es mir auch als wichtig, die griechische Handschrift zu erlernen. Wie die Praxis immer wieder zeigt, trägt neben hören und lesen auch das abschreiben der Übungsinhalte maßgeblich zum Lernerfolg bei.