Rhodos, 23. Juli 1997, 16:32 Uhr (heute vor 20 Jahren)
Drei befreundete Familien aus dem Raum Linz befinden sich auf der Rückfahrt von einem gemeinsamen Ausflug auf der Insel Rhodos zum Hotel. Auf einer Brücke will ein 23-jähriger Grieche den Kleinbus überholen. Es kommt zu einem verheerenden Unfall. Fünf Urlauber sterben, weitere fünf werden teils schwer verletzt. Beim Griechen werden 2,6 Promille Alkohol im Blut gemessen. Alfred Bergsmann aus Katsdorf überlebt schwer verletzt, seine Frau Cornelia (36), seine Tochter Silvia (14) und seine Schwiegermutter sterben. Tochter Julia (7) überlebt.
Irgendwie mussten wir am 23. Juli 1997 um 16.32 Uhr – da ist meine Uhr stehengeblieben – an dieser Brücke sein.
So sagt Alfred Bergsmann in einem weiter unten verlinkten Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten, der anlässlich des 15-jährigen Gedenktages vor 5 Jahren veröffentlicht wurde. Zig Tausende Touristen sind an dieser Stelle vorbeigekommen, aber nur wenige wissen (oder wollen sich darüber Gedanken machen) was an dieser Stelle genau vor 20 Jahren passiert ist. Gleichzeitig sollte es auch eine Mahnung für alle jene sein, die sich der Gefährlichkeit griechischer Straßen (auch wenn sie mittlerweile gut ausgebaut sind) zu wenig oder überhaupt nicht bewusst sind.
Am 23.07.97 kam es auf der Brücke über dem Makarisflussbett, unweit der Kreuzung nach Charaki (Χαράκι), zu einem tragischen Unfall. Durch ein riskantes Überholmanöver eines griechischen Kleinlasters starben hier 5 österreichische Urlauber. Ihr Auto wurde von hinten gerammt und überschlug sich mehrfach, dabei wurden die Insassen aus dem Fahrzeug geschleudert, der griechische Kleinlaster durchbrach dabei das Brückengeländer und stürzte ca. 8 m in das trockene Flussbett.
Zum Gedenken an die Unfallopfer wurde hier eine Erinnerungsstätte errichtet. Leider haben viele Einheimische und Urlauber nichts daraus gelernt. Es wird an der Stelle weiter gerast und überholt.
An der Straße von Rhodos-Stadt nach Lindos (EO 95 RODOU LINDOU) sieht man viele weitere kleinere und größere Gedenkmonumente, die an einen tödlichen Unfall erinnern.
Ich kann mich noch zu gut daran erinnern, als ich gut ein Monat später nach Rhodos kam und die damalige Leiterin der Touropa Austria Niederlassung auf Rhodos nicht fassen konnte was passiert war. Ihre Aufgabe war es damals die Todesopfer am Unfallort zu identifizieren.
Alles Weitere kann man dem hier verlinkten Bericht entnehmen (auf das Logo klicken).
Alfred Bergsmann: Ich habe in Griechenland eine Gedenkstätte gebaut, das Grundstück wurde mir geschenkt. Ich bin jedes Jahr auf Rhodos. Allerdings nie zum Unfalltag. Das halte ich nicht aus. Ich war damals beim Begräbnis meiner Familie nicht dabei, weil ich im Krankenhaus lag. Ich hatte nie einen Abschluss, erst ein Jahr später auf Rhodos. Da gehe ich in mich, da habe ich alles verloren.
23. Juli 2017