Griechisch und die Übersetzungsmaschinen

Ein ganz einfacher und im Moment auch sehr aktueller Satz:

Ανοίγουν από τη Δευτέρα οι τράπεζες – 180 ευρώ κάθε 3 ημέρες

Am Montag öffnen die Banken – 180 Euro alle drei Tage

Aber was macht der Google Übersetzter daraus?

Uebersetzter

Von Montag Banken – 180 € alle drei Tage

Wenn man jetzt nicht den Hintergrund kennen würde, dann wäre der erste Teil des Satzes mehr als unverständlich. 

In der Tat ist es so, dass praktisch alle Übersetzungsmaschinen mehr als erhebliche Probleme mit der Grammatik der jeweiligen Landessprache haben.

Bei Griechisch betrifft das einerseits den Umstand, dass alle Adjektive zum Geschlecht des Substantivs dekliniert werden. Wenn wir für alle Geschlechter sagen können, er / sie / es ist schön, bekommt in der griechischen Sprache das Adjektiv schön unterschiedliche Endungen, je nach Geschlecht, auf das es sich bezieht (ωραίος, ωραία, ωραίο). Das gibt es zwar auch in anderen Sprachen (z. B. Italienisch …), aber die Übersetzter verstehen meist nur die im Wörterbuch stehende (männliche) Grundform.

Eine völlig komplexere Situation stellt aber das griechische Verb dar. An der richtigen Verwendung des Verbs erkennt der Grieche auch innerhalb kürzester Zeit, ob man griechisch spricht oder ob man sich in der Volkshochschule einige Begriffe zum Bestellen des Essens angeeignet hat (denn viel weiter reichen diese Kurse meistens nicht).

Beim Verb zeigt sich die Dynamik der griechischen Sprache gleich in zwei Besonderheiten:

Zuerst einmal kann der Grieche mit einem Wort einen ganzen Satz sagen, die Aussage „Ich mache“ wird zu „κάνω“  Das Subjekt „ich“ als Pronomen wandert in die Endung des Verbstammes und für ich; du; er/sie/es; wir; ihr; sie gibt es sechs verschiedene Endungen, die auch noch davon abhängen, ob das Verb aktiv oder passiv ist und ob die Handlung in der Gegenwart oder in der Zukunft spielt.

Der eigentliche Knackpunkt des Verbes sind aber die beiden verschiedenen Stämme, wovon nur der Grundstamm im Wörterbuch steht. Abhängig davon, ob eine Handlung in gang befindlich ist (Wörterbuch Version) oder als abgeschlossen (Konjunktiv Version) zu betrachten ist ändert das Verb seinen Stamm (vor der Endung). Das kann nach bestimmten Regeln, aber bei vielen Verben auch total unregelmäßig bis zu einem ganz anderen Stamm ausgehen.

Wen wir sagen „ich esse“ sagt der der Grieche “τρώω“ und wenn wir sagen „ich werde essen gehen“ sagt der Grieche „πάω να φάω“

Das klingt jetzt vielleicht mehr als verwirrend, aber wenn man diese Hintergrundinformation im Kopf hat und meine Ratschläge befolgt die da sind „hören, hören und wieder hören, wenn immer es möglich ist und jedes Verb von Anbeginn in beiden Stammformen lernen, dann ist das nicht so schlimm wie es zuerst aussieht. Vieles prägt sich durch das oftmalige hören in den Kopf ein und dann werden auch die Erläuterungen dazu verständlich.

 

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