Untertitel: Einige Bemerkungen zu einem Meinungsbild, das ein mir unbekannter (anscheinend allwissender) Facebook Nutzer meint, von mir zu haben. Mit mehr oder (eher) weniger Humor bis etwas sarkastisch gewürzt.
Lieber Herr XY: Sie kennen mich persönlich nicht (ich Sie zum Glück auch nicht), Sie meinen aber – aus einer Blog-Diskussion heraus – in der es um ein rein mathematisches Thema geht sowohl meine politische Richtung, meine Schulbildung und auch meine Persönlichkeit beurteilen zu können. Abgesehen davon kann ich mich nicht erinnern, dass ich ihnen jemals das Du-Wort angeboten hätte. Dabei bin ich besonders über ihre Wortwahl verwunderte, die in keiner Weise für eine sachliche Auseinandersetzung geeignet ist und außerdem keinerlei Bezug zu meiner, rein auf Fakten beruhende Darstellung hat. Manche Begriffe, die Sie da in ihren Beitrag einflechten, könnten durchaus eine Relevanz für eine gerichtliche Auseinandersetzung darstellen.
Außerdem, welche Äußerung meinerseits hat Sie zur Annahme veranlasst, dass ich meine Schulbildung vordergründig in AHS Kursen erworben haben könnte. Bei dieser Gelegenheit verzichte ich übrigens, auf ihre Neuerfindungen zum Thema Rechtschreibung, groß-klein Schreibweise und etwas eigenartigen grammatikalischen Sonderregeln, sowie den inflationären Gebrauch von Satzzeichen (die allerdings häufig dort fehlen, wo sie erforderlich wären) näher einzugehen.
Zum Thema Schulbildung möchte ich feststellen: Ich habe Mitte der 60iger Jahre an einer der damals noch sehr seltenen HTLs meine Ausbildung absolviert, die ich bis heute nicht vergessen habe. Das mag wohl auch daran liegen, dass es für einen einfachen Gemeindebediensteten, wie es mein Vater (als Kriegsinvalide mit einem amputierten Bein) war und einer im Haushalt und für die Kinder vollbeschäftigten Mutter (eine Tätigkeit, die in einem aktuellen Buch eines österreichischen Politikers als „Brutpflege“ bezeichnet wird) nicht so einfach war, 4 Kinder vernünftig zu versorgen. Der Besuch dieser weit entfernten HTL mit Internat war nur machbar, wenn einerseits der Lernerfolg gegeben war (immerhin konnte ich dann mit Auszeichnung abschließen) und ich mir mein Taschengeld und diverse Schulbehelfe durch Nachhilfestunden und alljährliche Ferial-Jobs selbst finanzieren konnte. Natürlich habe ich mich mit dem Abschluss alleine (der als Ruhekissen für einen Job auf irgendeinem Amt problemlos gereicht hätte) nicht begnügt und habe mein Wissen durch fortlaufende Weiterbildung ständig und bis heute verbessert. Das betrifft sowohl Wissen, das unmittelbar für meine Arbeit umsetzbar war und ist, als auch soziale Kompetenz und Allgemeinbildung.
Was nun meine politische Ausrichtung betrifft, muss ich ihrer Phantasie deutlich widersprechen (abgesehen davon sind mir Begriffe wie: linkslinke versiffte Sozialschmarotzer, Hilfsschul-System-Trottel, System-Hilfsschüler, AMS-Bildungstrottel usw. nicht besonders geläufig). Ich habe mehr als 49 Jahre lang ununterbrochen (und bis heute) als Angestellter in der Privatindustrie mein Brot verdient und viele wirtschaftliche Berg- und Talfahrten miterlebt. Zumindest in den letzten 35 bis 40 Jahren habe ich durchgehend den maximal möglich Beitrag für die Sozialversicherung entrichtet und jährlich Steuern bezahlt, die in der Größenordnung der mehrfachen jährlichen Mindestsicherung liegen. Dass ein privater Arbeitgeber sein Geld nicht gerade nach Lust und Laune seinen Angestellten schenkt, das dürfte — so hoffe ich — bekannt und nicht neu sein. Man muss sich wirklich jeden einzelnen Euro hart erarbeiten. Es geht hier um Arbeit, bei der ein Ergebnis zustande kommen muss, das man am immer härter umkämpften Markt vernünftig verkaufen kann und diese Art von Arbeit hat mir immer Freude bereitet. Ja, ich arbeite nicht in einer „geschützten“ Werkstätte oder in einem von Steuergeldern finanzierten Amt zum abstauben von Akten, wie Sie mangels besseren Wissens behaupten und habe auch nie (keine Minute) solche Tätigkeiten verrichtet. Wie Sie zu ihren so handfesten Behauptungen kommen, wird mir wohl ein Rätsel bleiben, zumal ich keinerlei Ambitionen habe, Sie persönlich kennenlernen zu wollen.
Gut ich war in fast 50 Jahren Arbeit insgesamt fast 3 Wochen krank (also 0,3 Tage pro Jahr), dafür war ich nicht eine Minute arbeitslos und bin dem Sozialsystem mit keinem Cent (oder Groschen) zur Last gefallen. Natürlich habe ich damals Kinderbeihilfe für mein Kind bezogen, aber wie Sie vermutlich wissen (oder auch nicht) wird diese aus dem von den Arbeitsgebern finanzierten Familienlastenausgleichsfonds bezahlt.
Ich habe in all den Jahren vieles miterlebt und meine Arbeit hat mir auch viele kurze bis sehr lange Aufenthalte im Ausland mit unbezahlbarer Erfahrung beschert. Von Japan über, China, Indien, Russland, allen Europäischen Ländern, USA, Canada, Südamerika, Südafrika usw. habe ich viele Länder der Welt bereist und durfte auf diese Weise mehr als 4 Jahren Erfahrung im Ausland sammeln und habe dabei sicher etwas mehr gesehen, als nur den Tellerrand. Für mein etwas weiter gespanntes Weltbild, das sich daraus entwickeln konnte bin ich mehr als dankbar.
Es unterscheidet sich mehr als deutlich von dem Bild, das in den gängigen Stammtisch-Gesprächen gezeichnet wird.
Diese Form der verbalen Kommunikation auf möglichst niedrigem inhaltlichen Niveau (darauf abgestimmt, dass man nach 10 Bier noch folgen kann) aber mit hoher emotionaler Ausprägung wird auch gerne von manchen österreichischen Politikern genutzt, um bestimmten (anscheinend stetig wachsenden) Gruppierungen auf gleicher Ebene (also niedrig/tief genug) zu begegnen.
Ihrer Meinung nach wollen Sie meine Bildung „einigen“ teilvollendeten AHS Kursen zuschreiben. Ich kann nicht beurteilen, was man dort lernt – aber vermutlich wissen Sie es, sonst würden Sie das nicht so provokativ hervorheben. Dass Sie selbst in ihren Ausführungen keinen einzigen vollständigen oder grammatikalisch brauchbar zusammenhängenden Satz zuwege gebracht haben lassen wir hier im Detail außen vor.
Was ihre Vermutungen über meine politischen Ansichten betrifft, muss ich Sie leider auch enttäuschen, Sie liegen grundlegend falsch. Ich bin fast 50 Jahre im harten Wettbewerb gestanden und stehe dort heute noch. Was mich in der Gesamt-Situation am meisten betrübt, das ist das Spiel der allmächtigen Konzerne und demnach bin ich auch kein Befürworter von TTIP und CETA, (wie Sie meinen und ausführlich kritisieren, was aber gar nicht das eigentliche Thema meiner Ausführungen war).
Wenn man das Abstimmungsverhalten der Mandatare analysiert (mit der blauen Kornblume in ihrem Profilbild und ihren Äußerungen braucht es hier keinerlei Vermutung, ihre politische Ausrichtung zuzuordnen!) dann kommt man zum Ergebnis, dass diese Partei für den kleinen Mann von der Straße, den sie so liebenswürdig als möglichen Wähler (auf gleicher Ebene, also bevorzugt mit Wirtshausparolen) umgarnt – herzlich wenig tut – und eher genau den Großgesellschaften in die Hände spielt, die über Umwege (zumindest zum größeren Teil) wieder einigen wenigen superreichen Einzelpersonen gehören.
Für wen setzt sich diese Partei, der Sie so huldigen denn nun ein, wenn die Maklergebühren für die Mieter angehoben werden sollen, wenn gegen Steuerabkommen mit der Schweiz gestimmt wird (selbst mein Geld reicht keineswegs für ein Konto dort), wenn man gegen Bankenabgaben für Spekulanten ist? Wenn man gegen die Streichung von Steuerprivilegien für Konzerne ist (Gruppenbesteuerung die gerade ausländischen Großkonzernen zum Vorteil ist), oder gegen die Streichung von Steuerprivilegien für Managergehälter über 500.000 Euro? (Ich habe immer gut verdient, aber wie man an 500.000 Euro im Jahr kommt, das kann ich mir in der Privatwirtschaft auch mit sehr viel Phantasie nicht vorstellen). Den Kleinverdienern auf der Straße ist das ja sowieso egal (ist ja nur Stimm-Volk). Für wen macht man Politik, wenn man die Stiftungs-Privilegien nicht antasten möchte, einen Topf, der mit 60 Milliarden Euro gefüllt ist? Sicher nicht für das Fußvolk, das man mit kantigen (und mehr als oft unbelegten) Aussprüchen motiviert.
Die Rezeptur ist denkbar einfach und leicht durchschaubar, wenn man das Geschehen nicht gerade durch eine hellblaue Brille betrachtet.
Also, man begebe sich an einen beliebigen Stammtisch und warte bis die Teilnehmer die ersten 3 Halbe-Bier intus haben. Das dann reichlich mit Bier-Intelligenz angereicherte Gelabber filtert man auf Kernaussagen mit Wiedererkennungswert für das Fußvolk und fertig ist das Parteiprogramm mit dem man das „Volk“ bewirbt.
Was man wirklich vor hat und besser in internen Programmen zusammen schreibt, das muss ja nicht jeder wissen.
Diese (ihre so geliebte Partei) ist für mich, bedingt durch ihre populistische und gegen den durchschnittlichen Steuerzahler, sowie den kleinen Mann auf der Straße gerichtete Vorgehensweise NICHT wählbar. Aber keine Sorge, ich bin auch kein Grüner, kein Roter oder Schwarzer — ich entscheide bei jedem Wahlgang für das kleinere Übel, was zugegeben bei der heutigen „Kultur“ in der Politik nicht ganz einfach ist. Da muss ich schon zugeben, dass es viel einfacher ist sich keine Gedanken verschwenden zu müssen und man einfach und stur seinem Idol nachläuft (wie der Esel der Karotte, die im so vor das Maul gehalten wird, dass er sie nie erwischen kann – aber nahe genug hat, sie ständig riechen zu können) und blindlings glaubt welchen Nonsens auch immer der Frontmann (den Begriff Führer möchte ich hier bewusst vermeiden) und seine Parallel-Medien verbreiten.
Zur Ergänzung: Hier in meinem obigen Text finden sie genau ein einziges Ausrufezeichen (!). In Ihren, mit Hass, Anschuldigungen, Beleidigungen und NONSENS getragenen ca. 20 Zeilen habe ich 18 dieser Zeichen gezählt. Ich möchte hier auf die mögliche Bedeutung der Ziffern 1 und 8 nicht näher eingehen.
@ Hans 08.10.2016