Corona Impfung und Spätfolgen?

Und genau an dieser Stelle beginnt das Problem der Impfskepsis. Man darf die Wirkungsweise von Impfstoffen und die von Medikamenten nicht verwechseln. Die Gemeinsamkeit ist nur: beides sind Arzneimittel. Daraus resultiert meist auch die Verwechslung der Begriffe Langzeitauswirkungen, Langzeitfolgen und Spätfolgen.

Außerdem gibt es einen riesigen Unterschied zwischen den Begriffen “Gentechnik”, wie sie seit 1995 für hunderte Arzneimittel angewendet wird (und somit langjährig erprobt ist) und der “Genmanipulation”, wie man sie aus der Lebensmittelt-Industrie kennt. Es handelt sich eben um keine “Genmedizin-Verabreichung” sondern um ein mit Gentechnik hergestelltes Arzneimittel.

Spätfolgen sind bei Impfungen bedingt durch ihre Wirkungsweise generell nicht zu erwarten (bei Medikamenten sehr wohl). Eine gewollte Langzeitauswirkung ist die Immunisierung und Langzeitfolgen sind durchaus möglich, die Ursachen dafür treten aber in einem sehr nahen Zeit-Fenster mit der Impfung ein und nicht (wie von vielen Skeptikern befürchtet) erst nach Jahren. Im Vergleich zu den nachgewiesenen Langzeitfolgen bei „Long Covid“ wofür bis zu 50 % der an Covid-19 Erkrankten vermutet werden (Quelle: siehe bei Quarks.de) stehen die Nebenwirkungen bei der Impfung in keinem Verhältnis.

Bis Ende Dezember 2021 sind dem deutschen Paul-Ehrlich-Institut für 0,164 % aller durchgeführten Corona-Schutzimpfungen Nebenwirkungen gemeldet worden. 0,02 % an Meldungen gab es für schwerwiegende Reaktionen. Dabei ist hier noch lange nicht die Rede von „Langzeitfolgen“! Auf Seite 8 des weiter unten verlinkten PDF-Dokumentes ist zu entnehmen, dass für 3 % aller gemeldeten Fälle ein bleibender Schaden zu erwarten ist. Wir reden also von 0,0049 % aller Impfungen und die im gleichen Diagramm ausgewiesene Todesrate liegt bei 1 % aller gemeldeten Fälle, bzw. 0,0016 % aller Impfungen. Dem gegenüber stehen per Google Abfrage vom 20.02.2022 weltweit 423 Millionen an Covid-19 erkrankte Personen, von denen 5,88 Millionen verstorben sind. Es stehen also 1,39 % aus Erkrankungen ganzen 0,0016 % aus Impfungen gegenüber. Das Risiko an Covid-19 zu versterben ist demnach um 869-mal höher als an einer Impfung dagegen.
Es ist zu befürchten, dass sich unter den militanten Impfgegnern sehr viele Personen befinden, denen die wichtigsten mathematischen Grundkenntnisse gänzlich fehlen.

Dabei war sowohl die Melderate (mit 0,4 %) als auch der Anteil mit schwerwiegenden Nebenwirkungen und Komplikationen (mit 0,05 %) nach Impfungen mit Vaxzevria (von AstraZeneca) höher, als bei den anderen Impfstoffen.
Quelle: siehe PDF beim „Paul-Ehrlich-Institut“ )

Bei den gemeldeten Nebenwirkungen ist übrigens auch der sogenannte „Placebo-Effekt“ nicht zu unterschätzen. Gemäß einem medizinischen Bericht vom 22. November 2021 (Julia W. Haas, PhD, Program in Placebo Studies, Beth Israel Deaconess Medical Center, 330 Brookline Ave, Ste 1309, Boston, MA 02215; Quelle: Jama Network der American Medical Association) hat ein Team von Forschern am oben genannten „Beth Israel Deaconess Medical Center“ zwölf Impfstoffstudien systematisch auf Placeboeffekte hin ausgewertet. Insgesamt verglichen die Forscher die Daten von jeweils über 22.000 Versuchspersonen, die echten Impfstoff bekamen mit denen der Placebo-Empfänger.
Im Schnitt klagte über ein Drittel der Placebo-Empfänger (rund 35 Prozent) nach der ersten Dosis über sogenannte systemische Nebenwirkungen, also Effekte, die den ganzen Körper betrafen und nicht nur die Einstichstelle. Am häufigsten berichteten sie Kopfschmerzen (19,6 Prozent) und Fatigue (16,7 Prozent). Bei den Impfstoffgruppen berichteten 46 Prozent mindestens eine systemische Nebenwirkung. Zwei Drittel erlebten lokale Effekte wie Schmerzen an der Einstichstelle.
(Siehe dazu auch eine deutschsprachige Quelle beim MDR)

Der zweite oft genannte Themenkreis in Verbindung mit der Impfskepsis ist die angeblich so unerforschte Gentechnik, dem ist aber nicht so! Seit der Einführung des zentralen EU-Zulassungsverfahrens im Jahr 1995 wurden alleine in Deutschland 308 gentechnisch hergestellte Arzneimittel mit 269 Wirkstoffen zugelassen, mindestens 18 weitere Arzneimittel (auf gentechnischer Basis) mit 15 Wirkstoffen hatten schon vor 1995 eine Marktzulassung erhalten (Stand Januar 2022). Derzeit werden bereits zwölf Prozent aller Wirkstoffe mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen oder Zellkulturen produziert. Bei den neu zugelassenen Arzneimitteln beträgt der Gentechnik-Anteil sogar fünfzig Prozent. Wichtig dabei: Es geht um den Herstellungsprozess und nicht um Genmanipulation!
Schon vor Corona stieg im Jahr 2018 gegenüber 2017 der Umsatz mit gentechnisch hergestellten Pharma-Produkten um knapp 12 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres.
Quelle: „Forum Bio- und Gentechnologie e.V.“ 

Und noch kurz zur immer wieder verbreiteten Behauptung: die mRNA-Impfstoffe würden das Erbgut beeinflussen:

Dazu vorab: Die mRNA-Technologie ist seit ungefähr 30 Jahren bekannt. Bereits vor über 10 Jahren wurden erste klinische Studien für die Krebstherapie beim Menschen durchgeführt. Die Technologie ist somit bereits lange in Gebrauch.

Die mRNAs werden bei der Impfung zwar in die Zellen eingeschleust, gelangen aber nicht in den Zellkern, wo sich unser Erbgut (DNA) befindet. Die mRNAs kommen folglich nur in einem vom Zellkern getrennten Teil der Zelle vor. Die mRNAs können auch nicht ohne weiteres in DNA umgeschrieben werden, da die dafür benötigten Proteine fehlen. Da der Körper die mRNAs innerhalb kurzer Zeit wieder abbaut, sind auch längerfristig Änderungen am Erbgut ausgeschlossen. Gewisse Viren wie die Retroviren sind in der Lage, ihre mRNA in DNA umzuschreiben und diese anschließend ins Erbgut der infizierten Zellen zu integrieren. Dafür benötigen sie Proteine mit sehr spezifischen Funktionen. Diese Proteine kommen bei Coronaviren nicht vor.
Quelle: Ist die Technologie hinter den mRNA-Impfstoffen neu? (bei SCNAT, Forum Genforschung, Haus der Akademien, Bern)

Siehe dazu auch:
„Langzeitfolgen der Corona-Impfung versus Spätfolgen von Covid-19“ bei:
derstandard.at und „Was sind überhaupt Langzeitfolgen?“ beim deutschen Paul-Ehrlich-Institut.

Eine mittlerweile schon sehr lange Liste von Falschmeldungen zum Themenkreis Coronavirus gibt es bei CORRECTIV abrufbar. Von 752 Meldungen wurden 600 als falsch oder teilweise falsch und 92 als unbelegt erkannt  (Datenstand vom 20.02,2022).

Anmerkung: In diesem Beitrag geht es ausschließlich um die Qualität immer wieder vorgebrachter und oft falscher Argumente. Es geht hier NICHT für oder gegen die Impfpflicht! 

Die abschließende Frage ist nur, wozu mache ich mir die viele Arbeit nach Fakten zu suchen, für die es nachvollziehbare und glaubwürdige Quellen gibt und diese auch zu verlinken. Auf der einen Seite stehen die ohnehin Impfwilligen, denen man den Nutzen einer Impfung ohnehin nicht zu erklären braucht und auf der anderen Seite steht ein harter Kern der Verweigerer, die ohnehin immun gegen alles sind, jedenfalls ganz besonders gegen nachvollziehbare Fakten.

In Österreich gibt es im westeuropäischen Vergleich mit geschätzt 16 %  einen besonders großen harten Kern an Impfverweigerern, die sich ganz sicher nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen.


Notfalls ist (zumindest für mich) das Gras auch einmal kurzfristig blau, bevor ich mich nutzlos mit  Faktenresistenz herumstreite.

Das Gras ist blau” oder “Corona – alles Verschwörung?!”
Der Esel sagte zum Tiger: “Das Gras ist blau” Der Tiger antwortete: “Nein, das Gras ist grün!”
Ein Streit brach aus und sie gingen zum König der Tiere, dem Löwen, um ihre Differenzen beizulegen.
Als der Esel den Platz erreichte, an dem der Löwe auf seinem Thron saß, begann er zu schreien:
“Eure Majestät, ist es wahr, dass das Gras blau ist?”

Der Löwe antwortete: “Ja, natürlich ist das Gras blau.”
Der Esel war begeistert und fuhr fort:
“Der Tiger widerspricht mir, widerspricht mir und nervt mich, bitte bestrafe ihn.”
Der König (Löwe) verkündete: “Der Tiger wird mit einem Monat Schweigen bestraft.”
Der Esel sprang glücklich und ging zufrieden weiter und wiederholte: “Das Gras ist blau … das Gras ist blau …” und versuchte, noch mehr Esel davon zu überzeugen.
Der Tiger nahm seine Strafe an und fragte den Löwen:
“Eure Majestät, wofür habt ihr mich bestraft? Immerhin ist das Gras grün?”
Löwe: “Das Gras ist tatsächlich grün.”
Der überraschte Tiger fragte: “Warum bestraft ihr mich dann?”
Löwe: “Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob Gras blau oder grün ist. Die Strafe dafür, ein tapferes und intelligentes Tier wie du zu sein, darf keine Zeit damit verschwenden, mit einem Esel zu streiten und dann meine Zeit mit dieser dummen Frage zu verschwenden.

Die schrecklichste Zeitverschwendung ist es, mit einem Dummkopf oder einem Verschwörungstheoretiker zu diskutieren, dem weder Wahrheit noch Realität wichtig sind, sondern nur der Sieg seiner Meinungen und Illusionen.

Verschwende keine Zeit mit nutzloser Argumentation gegenüber einer Betonwand.

Es gibt Leute, die — egal wie viele Beweise sie bekommen, diese nicht akzeptieren können und wollen. Sie wollen sich nur behaupten. Gleichzeitig sind sie von Hass geblendet und die Diskussion gleitet oft sehr schnell ab in Beleidigungen und Spot.

Wenn Unwissenheit schreit, ist der Geist still.

Datenstand: 20. Februar 2022

 


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